Spurenlesen in der Natur - Fährten erkennen und identifizieren

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Stell dir mal vor, du gerätst in eine waschechte Survival-Situation und musst fortan jede einzelne Sekunde beweisen, dass du dazu in der Lage bist in der Natur zurechtzukommen und zu überleben. Ein derartiges Szenario ist physisch und auch psychisch meist mit keiner bereits zuvor gemachten Lebenserfahrung vergleichbar, weil man als Mensch in brutaler Manier von Mutternatur zu spüren bekommt, dass man gefälligst schleunigst zusehen sollte, sich um das eigene Wohlbefinden und Überleben zu kümmern. Dabei kann die gesamte Umgebung in der man sich gerade befindet genauso zur Gefahrenquelle werden, wie die eigene Unwissenheit oder mangelnde Erfahrung.

Leider steckt in den Menschen der heutigen Zeit nur noch sehr wenig Mentalität der damaligen Jäger und Sammler. Diese waren quasi von Lebensbeginn an mit den verschiedensten Überlebenstechniken und Natureigenheiten vertraut, sodass eine auftretende Notsituation wohl nur sehr wenig Kraft und Konzentration abverlangt hätte. Es ist für uns alle, egal ob man auf dem Land oder in der Stadt wohnt, somit wichtig, sich hin und wieder mal auf die alten Werte und Verhaltensweisen unserer Vorfahren zu besinnen, um sich anhand dieses Wissen für einen eventuell eintretenden Notfall vorbereiten zu können. Das Lesen von Spuren und Fährten ist eines dieser von vielen Personen längst vergessenen Themeninhalte. Die Kunst, die „Fußabdrücke“ der Tierwelt in der Natur „lesen“ bzw. identifizieren zu können, kann fürs Überleben im Gelände sehr wichtig sein. WOLFGANGS stellt dieses Thema näher vor und verrät dir, worauf es beim Spurenlesen in der Natur besonders ankommt.

Spuren offenbaren die potenzielle Beute

Doch warum ist das Spurenlesen in der Natur überhaupt so wichtig? Während einer Überlebenssituation ist man tagtäglich mit Eindrücken, Einflüssen und vorab nicht abzusehenden Problemsituationen konfrontiert, die jede Menge Kraftreserven verbrauchen. Damit das eigene Überleben gesichert werden kann, ist es somit unabdingbar, in regelmäßigen Abständen für Nahrung zu sorgen.

So, wie ein Auto auf einer abgelegenen und unwegsamen Off-Road-Strecke höchstwahrscheinlich mehr Kraftstoff benötigt und einem höheren Verschleiß ausgesetzt ist, genau so ist dein Körper auch höheren Belastungen ausgesetzt, was schlussfolgernd eine höhere Nahrungsaufnahme erfordert. In den meisten Fällen kann man, speziell wenn du an derartige Situationen nicht gewöhnt bist, den Nahrungsbedarf nicht zu 100% decken, jedoch ist es wichtig, dass du in einem derartigen Szenario überhaupt etwas findest.

Tierspuren offenbaren dir schnell und effektiv, an welchen Stellen du deine Fallen positionieren musst. Zudem verraten sie dir, an welchen Stellen eine eventuelle Ansitzjagd von größtem Erfolg gekrönt ist. Einige Tiere lassen sich durch die Spuren außerdem hervorragend verfolgen bzw. gibt das Spurenlesen in der Natur darüber Auskunft, in welche Richtung die Tiere gelaufen sein könnten.

Oftmals reicht es schon aus an den jeweiligen Stellen auszuharren, da Tiere im Laufe eines Tages oftmals die gleichen Wegstrecken absolvieren. Du fährst auf dem Weg zur Arbeit doch schließlich auch immer den gewohnten Weg, oder nicht?

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Die richtige Vorbereitung beim Spurenlesen in der Natur

Versuche das Spurenlesen in der Natur bereits innerhalb deines normalen Alltags zu erlernen, damit du in einer möglichen Notsituation im Gelände vorbereitet bist. Da nur die Wenigsten in Not geratenen zufälligerweise Infos über das Spurenlesen in der Natur dabei haben, ist es wichtig, dass du dir vorher zumindest schon ein gewisses Grundwissen aneignest.

Ein Spurenlese-Buch hilft dir beispielsweise hervorragend dabei, die auf dem Boden ausgemachten Fährten identifizieren zu können. Mit Hilfe eines Lineals kannst du die Spuren nach der Sichtung direkt vermessen und anhand der gewonnenen Infos im Buch nachschlagen, um welches Tier es sich handelt.

Du wirst sehen, dass sich bereits nach kurzer Zeit eine Art Routine und Lernerfolg einstellen wird, sodass du viele Spuren auch schon ohne Hilfe des Buches zuordnen kannst. Falls es nicht so schnell klappt, dann lass dich nicht zu schnell aus der Ruhe bringen und nimm dir genügend Zeit. Es ist normal, dass man für diese Art der Wissensaneignung eine gewisse Zeit benötigt, bis man sie perfekt zu beherrschen weiß.

Hervorragende Gegebenheiten im Winter

Der Winter eignet sich fürs Spurenlesen in der Natur hervorragend, da man auf dem teils matschigen oder schneebedeckten Böden Fährten ausgezeichnet erkennen kann. Vor allem der Schnee sorgt dafür, dass die normalerweise schnell verflogenen Spuren lange ersichtlich bleiben und die Abdrücke beinahe schon „konserviert“ werden.

Auch bei Jägern gehört dieses Vorgehen zum normalen Ablauf. Beim sogenannten „Abfährten“ kontrollieren sie nach dem ersten Schneefall, wo die Tiere herlaufen und wie sich die Stückzahl in etwa zusammensetzt. Wie du siehst, kann das Spurenlesen in der Natur durchaus vorteilhaft sein, wenn es darum geht Erkenntnisse über das Verhalten der Tierwelt zu ziehen.

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